Dragoon Gecko FAQ

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Was muss ich vor dem Kauf eines Leopardgeckos beachten?

Unbedingt anzuraten ist als allererstes der Kauf von Fachliteratur. Diese finden sie in ihrem Zoofachgeschäft sowie in jeder gut sortierten Buchhandlung. Wir empfehlen als Einstiegs- Literatur „Leopardgeckos: Pflege, Zucht, Erkrankungen, Farbvarianten“ von Karsten Grießhammer und Gunther Köhler.

In diesen Büchern finden sie auf einem Blick alle wichtigen Informationen über die artgerechte Haltung und Pflege ihrer zukünftigen Haustiere. Nur so können sie sichergehen, dass die Informationen stimmen, die ihnen später durch Zoofachhändler und Züchter beim Kauf von Geckos und Zubehör gegeben werden.

Im Internet und in Haustier Foren lassen sich ebenfalls durchaus viele nützliche Informationen finden. Allerdings kursieren hier auch viele, zum Teil verheerende Falschaussagen. Daher sollte das Internet als Informationsquelle mit allgemeiner Vorsicht gebraucht werden. Es kann auf jeden Fall ein gutes Fachbuch nicht ersetzen.

Desweiteren sollten sie einen vertrauenswürdigen Züchter gefunden haben, der ihnen auch nach dem Kauf eines Geckos die Treue hält. Tiere aus Zoohandlungen bergen ein hohes Risiko an Krankheiten, und im Falle späterer Probleme sind sie meistens auf sich alleine gestellt.

Vor einem Kauf sollten alle (!) Familienmitglieder mit der Anschaffung des neuen Haustieres einverstanden sein, um ihrem Gecko ein dauerhaftes Zuhause zu sichern. Seien sie sich bewusst, das Leopardgeckos bei artgerechter Haltung ein Alter von über 20 Jahren erreichen können (Quelle: Henkel, Knöthig, Schmidt).

Auch eine verlässliche, dauerhafte Urlaubsbetreuung während ihrer Abwesenheit sollte gewährleistet sein.

Woran erkenne ich einen gesunden Leopardgecko?

Ein gesunder Leopardgecko sollte gute Fettreserven am Körper und am Schwanz besitzen. Keinesfalls sollten diese Körperpartien dünn oder gar eingefallen wirken.
Bei erwachsenen Tieren sollte der Schwanz an der breitesten Stelle etwa daumendick sein, beim Jungtier selbstverständlich je nach Alter entsprechend weniger.

Desweiteren sollte das Tier leuchtende Farben mit einem gesundem und ebenen Hautbild vorweisen (also keine weißlichen „Schuppen“ oder Verkrustungen auf der Haut). Überprüfen sie das Tier auch auf Häutungsreste an den Zehen. Fehlende Zehen können bei der Aufzucht von Zeit zu Zeit vorkommen- sofern sie in einer Zucht nicht in Massen auftreten. Die Bäuche bzw. Flanken der Tiere dürfen nicht stark eingefallen sein, sondern sollten vielmehr angemessen gerundet aussehen.

Die Augen müssen klar und trocken sein, der Blick aufmerksam und neugierig. Ober- und Unterkiefer sollten in einer Linie glatt abschließen. Die Bewegungen des Tieres sollten schnell und leicht und mühelos wirken, besonders bei Jungtieren.

Allgemein gilt zu sagen, dass eine gute und qualitativ hochwertige Aufzucht gesunder Jungtiere teuer ist, und daher immer einen bestimmten Preis hat. Seinen sie deshalb beim Kauf ihrer Tiere auf der Hut vor „Schnäppchen“: Züchter die ihre Tiere weit unter Wert abgeben, müssen zwangsläufig an Stellen einsparen, die sich in einer Zucht verheerend auswirken: An der Qualität der Aufzucht ihrer Jungtiere (=> daraus ergeben sich beim neuen Besitzer oft allgemeine Schwäche bis hin zu Krankheiten), an der Qualität der Elterntiere, und an der Gesundheit ihrer Tiere, der allgemeinen Hygiene (=Krankheitsprävention) usw.

Solche Tiere können ihrem neuen Halter schnell Probleme bereiten, die oftmals selbst durch gute Pflege und Ernährung im neuen Heim nicht bzw. nur teilweise zu beheben sind (z.B. Skelett-Deformationen).

Indem sie seriöse Züchter unterstützen, tragen sie nicht nur zum Erhalt der allgemeinen Gesundheit und Qualität der Leopardgeckos bei. Sie reduzieren auch für sich deutlich die Gefahr, geschwächte und kranke Tiere zu erwerben – denn die Tierärztlichen Behandlungskosten für kranke Geckos übersteigen den vermeidlich „günstigeren“ Anschaffungspreis innerhalb kürzester Zeit bei weitem, und ohne Fachtierärztliche Hilfe geht ein solches Tier in den allermeisten Fällen rasch zugrunde!

Aus diesen Gründen fahren sie mit einem gesunden Tier aus fachmännischer Aufzucht letzten Endes und auf lange Sicht weitaus kostengünstiger, und ersparen sich sowie ihrem neuen Schützling zudem eine Menge Trauer und Leid.

Soll ich ein einzelnes Tier oder lieber eine Gruppe halten?

Falls Sie über begrenzten Platz verfügen, oder nicht gleich zu Beginn an mehrere Tiere halten möchten, ist die Haltung eines einzelnen Männchens zu empfehlen. Im Gegensatz zu der im Internet weit verbreiteten Meinung der gemischten Gruppenhaltung konnte bislang in allen medizinischen Verhaltensstudien noch nie beobachtet werden, dass die Männchen weibliche Gesellschaft „vermissen“ würden. Sie wachsen und gedeihen problemlos im Terrarium ohne weibliche Gesellschaft, und lassen sich daher gut alleine halten.

Da die Weibchen weniger territorial sind und ein ausgeprägtes Sozialverhalten zeigen, werden diese am besten in kleinen Gruppen von 2-4 Tieren pro Terrarium gehalten.
Hier gilt es besonders darauf zu achten, dass alle Weibchen in etwa dasselbe Alter und dieselbe Größe besitzen, damit kein Tier von den anderen dominiert bzw. von seinen Futter-und Schlafplätzen verdrängt wird. Daher ist es ideal, wenn die Weibchen auch Charakterlich zusammenpassen: Wie bei anderen Tierarten gibt es auch unter Leopardgeckos „Schüchterne“ und „Mutige“, „Freche“ und „Vorsichtige“. Ein guter Züchter kennt seine Tiere. Er kann ihnen Informationen über die Eltern geben, und mit ihnen die am besten charakterlich geeigneten Jungtiere aussuchen. Wir bei Dragoon Gecko bemühen uns seit Jahren, den individuellen Charakter eines Tieres in die Zucht mit einfließen zu lassen, und geben ihm in unserer täglichen Arbeit ein ganz besonderes Gewicht.

Kann ich Männchen und Weibchen zusammen halten?

Als Anfänger und Halter ohne Zuchtambitionen sollten sie keinesfalls Männchen und Weibchen zusammen halten! Die Tiere werden sich umgehend und viel zu früh verpaaren und vermehren, und sie sehen sich unverhofft mit einer Menge Probleme konfrontiert!

Wie bei Menschen und anderen Wirbeltieren auch ist der weibliche Organismus des Leopardgeckos bei Eintritt der Geschlechtsreife oftmals noch viel zu jung, um eine sofortige Schwangerschaft bzw. Trächtigkeit unbeschadet zu überstehen. Bei Leopardgeckos kommt es in solchen Fällen oftmals zu Legenot, die u.U. tödlich enden kann. Aber auch bereits erwachsene Weibchen können unter der ständigen Anwesenheit eines Männchens so gestresst werden, dass sich hieraus nach einiger Zeit Erschöpfungszustände und damit diverse Probleme ergeben. Deshalb halten wir bei Dragoon Gecko in unseren Zuchtgruppen Männchen und Weibchen prinzipiell bis auf die Paarungszeit getrennt voneinander, um den Schutz unserer Muttertiere zu gewährleisten.

Aus diesem Grund raten wir ihnen als Halter entweder zur Haltung eines einzelnen Männchens, oder aber zur Haltung einer reinen Weibchengruppe.

Alternativ wäre eine dauerhafte Haltung von einem Männchen mit mehreren Weibchen denkbar, sofern sie das Männchen VOR der Vergesellschaftung mit Weibchen rechtzeitig kastrieren lassen. Dieser Eingriff kann problemlos von ihrem auf Reptilien spezialisiertem Tierarzt bzw. in ihrer Tierklinik vorgenommen werden. Da Leopardgecko- Männchen einen Hemipenis besitzen, ist bei dem Eingriff sicherzustellen dass die männlichen Geschlechtsorgane korrekt und komplett entfernt werden.

Kann ich mehrere Männchen zusammenhalten?

Auf gar keinen Fall! Die Tiere würden sich erbittert bis zum Tod bekämpfen.

Was muß ich beachten, wenn ich Jungtiere kaufe?

Jungtiere sind bei vielen Käufern aufgrund ihrer leuchtenden Farben und ihrem Entwicklungspotential sehr beliebt. Sie unterscheiden sich jedoch in einigen Punkten deutlich in der täglichen Pflege von erwachsenen Tieren. Als Interessent und Kunde sollten sie daher vor einem Kauf folgende Punkte beachten:

  • Erhöhte Ansprüche an die tägliche Haltung und Pflege
    Da gerade bei jungen Tieren das Skelett noch nicht voll ausgewachsen und gefestigt ist, benötigen sie mehr Kalzium sowie eine hochwertige Vitaminversorgung. Viele Jungtiere sind zudem was ihr Futter anbelangt noch etwas „wählerischer“ als erwachsene Tiere. Im Vergleich zu adulten Tieren bauen sie desweiteren körperlich viel schneller ab, da sie noch keine ausreichenden Fettreserven besitzen. In diesem Punkt sind junge Leopardgeckos nicht viel anders als kleine Kinder.

    Für eine gesunde Entwicklung ihrer neuen Leopardgeckos überlegen und planen Sie somit gründlich im Voraus, ob Sie den erhöhten täglichen Pflegeaufwand als Anfänger auch leisten wollen bzw. können.

    Unser Tipp: Sind Sie sich unsicher, ob sie über die Zeit und die genaue Beobachtungsgabe verfügen, stellen etwas ältere oder erwachsene Tiere eine hervorragende Alternative dar: Diese Tiere leben sich im Allgemeinen schneller ein, sind bereits deutlich „zahmer“, und vertragen auch mal den einen oder anderen kleineren „Anfängerfehler“.
  • Geschlechterbestimmung
    Ein weiterer Punkt den man bei Jungtieren unbedingt beachten sollte, ist dass man das spätere Geschlecht oftmals noch nicht zu 100% sicher voraussagen kann. Das Geschlecht von Leopardgeckos kann durch die Inkubationstemperatur beeinflusst werden: Bei niedrigen Temperaturen schlüpfen im Allgemeinen Weibchen, bei höhreren im Allgemeinen Männchen.

    Dennoch kann es in jeder noch so vorbildlichen Zucht vorkommen, dass sich ein inkubiertes Weibchen zu einem Männchen entwickelt - und umgekehrt. Aus diesem Grund kann ein seriöser Züchter das Geschlecht eines Tieres erst ab einem gewissen Alter und einer gewissen Größe sicher feststellen.

    Unser Tipp: Sollten Sie sich eine reine Weibchengruppe zulegen wollen empfiehlt es sich, entweder bereits ältere und „visible sexed“ Weibchen auszuwählen oder aber ihre Jungtiere in den ersten 6-8 Lebensmonaten einzeln aufzuziehen. Nur somit kann sichergestellt werden, dass kein Weibchen durch ein „getarntes Männchen“ zu früh begattet wird. Die Einzelaufzucht gewährt desweiteren ein gutes Wachstum auch kleinerer, „zarter“ Jungtiere, und kann problemlos in entsprechenden „Faunaboxen“ aus dem Fachhandel getätigt werden. Faunaboxen sind erschwinglich in der Anschaffung, und gewähren Ihnen zudem eine gute Beobachtung Ihrer Jungtiere bis zu dem Tag, an dem sie groß genug sind um in ihr endgültiges Terrarium einzuziehen.
  • Terrarium
    Sind Ihre Jungtiere noch relativ klein (unter 6 Monaten und unter 25 gramm), empfehlen wir dringend, diese Tiere nicht umgehend in ihr späteres, geräumiges Terrarium zu setzen: Zum einen tendieren gerade junge Leopardgeckos dazu, im Terrarium Sand und andere kleinere Partikel zu fressen. Dies kann schnell zu einer Darmverstopfung führen, die in diesem empfindlichen Alter leicht tödlich enden kann.

    Zum anderen läuft gerade kleineren Geckos in einem 100 oder 120er Terrarium ihr Futter buchstäblich davon: Junge Geckos müssen ihre Jagdtechniken erst erlernen, und sind als kleine zarte Jungtiere oft einfach noch nicht schnell genug, um in einem so großen Terrain täglich genügend Futter zu sammeln.

    Unser Tipp: Auch in diesem Falle leistet eine mit Verstecken und Klettermöglichkeiten eingerichtete „Faunabox“ mit Küchenpapier und einer entsprechenden Heizung sehr gute Dienste, um ihre Geckos schneller, gesünder und zuverlässiger großzuziehen bis sie alt genug für ihr späteres Terrarium sind.

Fazit:
Junge Leopardgeckos mögen oftmals günstiger im Anschaffungspreis sein - sie benötigen aber eine wesentlich aufwändigere Pflege und Beobachtung- zumindest sofern nichts schiefgehen soll ;-). Kunden, denen die Einzelaufzucht und die etwas aufwändigere tägliche Pflege zu viel ist, raten wir daher dringend zu bereits älteren und robusteren Tieren, bei denen wir das Geschlecht sicher bestimmen können. Solche Tiere können desweiteren ohne Probleme (natürlich nach erfolgter Quarantäne) sofort in ein großes Terrarium einquartiert werden.


Was muss ich beachten, wenn ich züchten möchte?

Das A und O in einer erfolgreichen Zucht ist:

  • Eine gründliche Einarbeitung VOR einem Zuchtversuch in die Materie durch entsprechende Fachliteratur
  • Eine ausreichende Haltungserfahrung des Besitzers
  • Die damit verbundene Beobachtungsgabe an seinen Geckos
  • Eine gründliche Einarbeitung in die besonderen Bedürfnisse, die die Tiere in der Zuchtphase haben.
  • Eine optimale Haltung seiner Tiere
  • Das richtige Alter der Elterntiere: Tiere unter 12 Monaten sollten nicht verpaart werden, da zu frühe Verpaarungen beide Geschlechter im Wachstum stoppt.
  • Sowie gesundheitlich einwandfreie Zuchttiere hoher Qualität.

Möchte man Tiere mit einer möglichen späteren Zuchtoption erwerben, gelten ganz besondere Kriterien in der Auswahl: Hier ist das Beste gerade gut genug, und falsche Einsparungen können später fatale Folgen haben. Kaufen sie ihre Jungtiere bei einem erfahrenen Züchter, so kann ihnen dieser bei der Auswahl der am besten für sie geeignetsten Jungtiere behilflich sein. Sie profitieren von seinem reichhaltigen Fachwissen, erhalten wertvolle Tipps, und sind besser auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet.

Ist es ratsam, als Anfänger zu züchten?

Als erfahrener Züchter und jahrelanger Beobachter der internationalen Leopardgecko- Szene möchte ich ihnen als Anfänger von einer sofortigen Zucht aus folgenden Gründen abraten: Wir erleben in den letzten Jahren eine wahre „Überflutung“ des Leopardgecko- Marktes. Der Grund für diese Überflutung liegt zum einen an den vielen oberflächlichen „Zucht-Anleitungen“ bzw. Falschinformationen im Internet, welche einfach aussehen und schnellen Erfolg versprechen ohne auf die Risiken einzugehen. Zum anderen wird immer wieder zu einer Haltung von einem Männchen mit mehreren Weibchen geraten. Wird dies befolgt, vermehren sich die Tiere zwangsläufig, und die wenigsten besitzen die Courage, solche „Unfalleier“ wegzuwerfen. Sie inkubieren meist aus Unwissenheit alle befruchteten Eier aus, ohne jedoch Abnehmer für die Jungtiere zu haben, und ohne genetische Informationen über die Zuchttauglichkeit und Gesundheit ihrer Eltern. Dies birgt ein hohes Risiko, schwächliche Jungtiere zu schlüpfen welche trotz hohem Pflegeaufwand mit der Zeit Wachstumsstörungen oder massive gesundheitliche Probleme entwickeln.

So werden jährlich tausende Geckos auf den Markt geschmissen, welche aus fragwürdiger Quelle stammen und für die sich mittlerweile nur schwer Abnehmer finden. Die allgemeine Wirtschaftskrise hat ihr übriges dazu beigetragen, die Situation zu verschlimmern.

In dieser besonderen Situation ist es gerade für Anfänger ohne Zucht- und Erfahrungsreferenzen ganz besonders schwer, ihre Jungtiere auf Anhieb in gute Hände zu bekommen. Desweiteren werden sie für ihre Nachzuchten meist nicht denselben Preis verlangen können wie Züchter, die sich bereits in der Szene etabliert und einen Namen gemacht haben. Da sie aber bei einer artgerechten Pflege und Zucht annähernd dieselben Ausgaben haben, sind sie gezwungen in den ersten Jahren deutlich mehr zu investieren als sie je durch den Verkauf ihrer Nachzuchten ausgleichen können. Bedenken sie, dass weitaus mehr Kosten auf sie zukommen als Wasser und Futter!

Auch ergeben sich gerade bei Anfängern immer wieder Probleme bei der Aufzucht der Jungtiere, und auch Legenot tritt hier häufiger auf als bei bereits erfahrenen Züchtern. Dies ist völlig nachvollziehbar und logisch, da viele bedeutende Details in der Zucht erst über die Jahre hinweg mühsam in persönlicher Erfahrung erlernt werden müssen. Ein weiterer Faktor ist, dass gerade Anfänger in ihren ersten Jahren viel zu viele Jungtiere inkubieren, und sich mit dem unerwarteten Pflegeaufwand rasch überfordert sehen. Die „Kurz- und Knapp“ Anleitungen zur Zucht im Internet bereiten einen unglücklicherweise bei weitem nicht auf die Probleme vor, die sich in der Praxis schnell ergeben können. Sie können es auch gar nicht, weil sich jeder Zuchtstock auch anders verhält und seine eigenen Bedürfnisse hat.

Dies alles bedeutet, dass sie gerade in den ersten Jahren mit deutlich häufigeren Tierarztbesuchen, und damit auch mit deutlich höheren Kosten rechnen müssen: Etwas schief gehen kann in der Zucht am Anfang schnell, und jeder verantwortungsvolle Halter wird seine Tiere in solchen Fällen medizinisch versorgen lassen.

Eine Zucht aus rein finanziellen Gründen wird sie daher in der aktuellen wirtschaftlichen Lage schnell zu einer bitteren Enttäuschung führen, solange sie nicht bereit sind einige Jahre in den Aufbau einer vernünftigen Zucht zu investieren. Dies ist sehr zeitaufwändig und kann schnell zum „Fulltime- Job“ werden!


Was sollte ich bei der Auswahl der richtigen Tiere beachten?

Bei einer Gruppenhaltung gilt es darauf zu achten, dass die zukünftigen „WG-Bewohner“ sowohl vom Alter als auch Charakterlich zusammenpassen. So lassen sich Stresssituationen deutlich verringern, und ihre Geckos werden es ihnen mit Gesundheit und Vitalität danken. Denken sie daran bei einer Gruppenhaltung stets mehrere Verstecke und Futterplätze anzubieten, damit es keine Streitigkeiten untereinander gibt.

Was muss ich bei der Aufzucht und Pflege von Giants beachten?

Falls sie einen unserer Giants oder Supergiants erworben haben, sollten sie einige zusätzliche Dinge beachten. Neben der genetischen Veranlagung spielen für das Größenwachstum von Giants einige weitere Faktoren während der Aufzucht eine wichtige Rolle. Um zu ihrer vollen Größe heranwachsen zu können, sollten sie die Jungtiere einzeln aufziehen, und sie gut füttern. Nahrungsmangel und Futterneid führen schnell dazu, dass junge Giants im Wachstum gehemmt werden.

Ebenso benötigen Giant und Supergiants (ähnlich einigen großen Hunderassen wie etwa der Deutschen Dogge) vergleichsweise mehr Zeit, um körperlich voll auszuwachsen!

Eine zu frühe Verpaarung bewirkt in den allermeisten Fällen einen sofortigen Wachstumsstopp, der irreversibel ist. Da Giant- und Supergiant-Weibchen bereits ab einem Alter von 6-8 Monaten geschlechtsreif werden können, sollte eine zu frühe Verpaarung durch eine Getrennt-Haltung der Geschlechter unbedingt vermieden werden!! Wie bei Säugetieren und Menschen auch ist die erste Ovulation kein Indikator dafür, dass der betreffende weibliche Organismus bereits voll ausgewachsen und kräftig genug ist um sich erfolgreich zu reproduzieren!!

Was muss ich bei der Aufzucht und Pflege von Ghosts beachten?

Wie bereits auf unserer Collection-Seite beschrieben, handelt es sich bei vielen Ghosts um aufregend wandelbare Geckos mit einem breit gefächertem Farbspektrum. Neben ihrer natürlichen Veranlagung, ihre Farben von Zeit zu Zeit zu wechseln, kann auch der neue Besitzer Einfluss auf die Färbung seiner Tiere nehmen.

Genauso wie genügend Wärme bei jungen Giants ein gutes Wachstum bewirkt, benötigen auch Ghosts einen Hotspot mit 32 Grad, um ihre hellen Farben voll entfalten zu können. Werden Ghosts bei gemässigten Temperaturen gehalten, entwickeln einige Exemplare eine interessante rauchige Färbung, welche die Creme - und Lavender-Bereiche wie ein sanfter Schatten überzieht.

Beide Variationen haben ihren ganz eigenen Reiz, und sind bei unseren Kunden gleichermassen beliebt. Wir möchten diese Erkenntnis mit Ihnen teilen, um Ihnen eine Wahl ganz nach Ihrem indiviuellem Geschmack zu ermöglichen: Sie allein können entscheiden, welche Variation Sie bevorzugen, und wie Ihr Ghost bei Ihnen in seinem neuen Zuhause aussehen soll :-).

Was mache ich, wenn mein Leopardgecko einmal krank wird?

Um Krankheiten von Anfang an zu vermeiden, ist es sinnvoll alle neu erworben Tiere für mind. 12 Wochen in Quarantäne zu geben, und sie per Kotprobe parasitologisch untersuchen zu lassen. Besonders zu empfehlen ist außerdem ein Eliza-Test auf Cryptosporidien, welcher an der Veterinärmedizinischen Universität Wien gemacht werden kann:

Dieses Testverfahren beruht auf einem Gen-Nachweis des Erregers, und stellt derzeit die sicherste Testvariante dar. Weitere Informationen über Cryptosporidien finden sie hier (www.cryptosporidien.de)

Grundsätzlich ist zu sagen, dass Reptilien, sofern sie einmal krank werden, weitaus schneller gesundheitlich abbauen wie Hunde oder Katzen. Sollte es einmal Grund zur Beunruhigung geben, muss schnellstmöglich gehandelt werden, um die Chancen auf Heilung so hoch wie möglich zu halten. Daher ist ein umgehender Anruf beim nächstgelegenen auf Reptilien spezialisierten Tierarzt bzw. einer Tierklinik in vielen Fällen sinnvoller und hilfreicher als die zeitraubende Hilfesuche in einem Forum.

Eine Liste der in Deutschland behandelnden Reptilienfachärzte finden sie hier: http://www.r-haemmerle.de/sites/tierarzt.htm
In Österreich wenden Sie sich bitte für nähere Informationen an die Reptilienklinik der Vet. Med. Universität Wien (siehe http://www.vu-wien.ac.at/i129/)

Warum ist eine Quarantäne so wichtig?

Grundsätzlich sollten alle neu erworbenen Geckos einer Quarantäne unterzogen werden. Nur so können Probleme bei neu erworbenen Tieren rechtzeitig festgestellt und behandelt werden. Auch stellt eine ausreichende Quarantäne von mindestens 3 Monaten die einzige Möglichkeit dar, seine Alttiere vor gefährlichen und ansteckenden Krankheiten zu schützen. Eine Quarantäne unter 3 Monaten stellt hingegen keinen sicheren Schutz dar.

Selbst in einer vorbildlichen Zucht können Leopardgeckos über die gekauften Futtertiere von Zeit zu Zeit Parasiten aufnehmen – die Konzentration dieser lästigen „Mitesser“ sollte allerdings im normalen Bereich liegen. Eine geringe Konzentration ist für ein gesundes Tier nicht schädlich- dennoch ist eine Entwurmung in so einem Fall beim neuen Besitzer immer eine gute Idee, um die Anzahl nicht unnötig steigen zu lassen- besonders wenn es sich noch um eher schlanke Jungtiere handelt! Gute Züchter lassen ihre Tiere regelmäßig auf Parasiten hin testen und behandeln, um den Grad so gering wie möglich zu halten.

Unser Tipp: Nutzen sie die Quarantäne-Phase, um von ihrem Tier eine Kotprobe auf innere Parasiten und Cryptosporidien machen zu lassen .

Wo sollte eine Quarantäne stattfinden?

Auf gar keinen Fall im selben Raum wie ihre Alttiere!!

Am besten bringen Sie Ihren „Quarantäne -Raum“ so weit wie möglich entfernt von Ihren anderen Geckos unter - das mindert das Risiko, dass Sie unbeabsichtigt Keime o.ä. übertragen. Versorgen Sie ihre Quarantäne-Tiere bei der täglichen Pflege immer als letztes, und desinfizieren Sie unbedingt jedes Mal ihre Hände!! Denken Sie daran, dass einige Krankheiten wie Cryptosporidien auch über „kontaminierte“ Kleidung und Gegenstände (z.B. die Futterzange) übertragen werden können.

Unser Tipp: Falls Sie bereits Alttiere zuhause haben ist es ratsam, sich sämtliches Zubehör (Futterpinzette, Näpfe, Einrichtungsgegenstände etc.) extra für die Quarantäne-Tiere anzuschaffen, und dieses Equipment nicht mit dem der Alttiere zu vermischen. Vermeiden Sie auch, dass die Neuzugänge auf Ihrer Kleidung etc. herumkrabbeln, wenn Sie diese später bei den Alttieren tragen möchten. Auf diese Art und Weise schaffen Sie größtmögliche Sicherheit für sich und Ihre Tiere :-)

Wie führe ich eine Quarantäne durch?

Am besten eignen sich für eine Quarantäne sogenannte „Faunaboxen“, die zu erschwinglichen Preisen in jedem gut sortiertem Zoohandel angeboten werden. Diese Box (und alles was an Einrichtung in die Box kommt!!) wird mit entsprechend hochwertigen Desinfektionsmitteln (aus der Apotheke) vor jedem neuen Gebrauch gründlich desinfiziert.

Der Boden der Box wird mit Küchenpapier ausgelegt, der regelmäßig gewechselt wird. Als Einrichtungsgegenstände verwendet man am besten eine Höhle, 1 Schale mit reinem Calziumpulver, ggf. eine flache Wasserschale (sofern nicht gesprüht wird), sowie eine Wurzel o.ä. als Klettermöglichkeit. Alles sollte aus Materialien bestehen, welche gut zu desinfizieren sind (z.b. Keramik o.ä.)

Als Wärmequelle kann man entweder eine Heizlampe verwenden, die den Gecko von oben wärmt. Alternativ kann man auch ein Terrarien -Heizband nutzen, auf welches man die Box stellt (= Wärme von unten). Beide Varianten eigenen sich gleich gut für eine Quarantäne und eine vorübergehende Aufzucht (z.B. wenn die Geckos noch zu klein sind für Ihr Terrarium). Wichtig ist, dass nur ca. 1/3 der Boxenfläche beheizt wird – die anderen 2/3 benötigen die Tiere, um sich, wenn nötig in kühlere Bereiche zurückzuziehen.

Die Stärke der Heizquelle richtet sich immer nach der Raumtemperatur: In einem warmen Wohnraum braucht man verständlicherweise weniger Heizleistung als in einem Kellerraum. Ihr Zoofachhändler kann Sie beraten, welche Stärke sich für Ihre Situation am besten eignet. Zu hohe Temperaturen können leicht zu Verbrennungen (besonders am Schwanz) führen – zu niedrige führen in der Regel zu verminderter Aktivität und Appetitlosigkeit. Idealerweise können Sie einen „Hotspot“ mit ca. 30-32 Grad, sowie einem deutlich kühleren Bereich erschaffen.

Sofern der Raum gut beleuchtet ist (ca. 12 Stunden Licht), ist während der Quarantänezeit keine zusätzliche Beleuchtung notwendig.

Unser Tipp: Richten Sie Ihre Quarantäne – Boxen rechtzeitig vor dem Kauf Ihrer neuen Tiere ein. Das gibt Ihnen die Chance, mit einem Thermometer die Temperaturen zu überprüfen und ggf. auf das Optimum anzupassen.

Sind Leopardgeckos für Kinder geeignet?

Leopardgeckos können sehr zutraulich werden, im Allgemeinen sind sie aber keine klassischen Streicheltiere, sondern eher Tiere zur Beobachtung. Die Eltern sollten auf jeden Fall, auch wenn die Kinder bereits älter sind, die Pflege überwachen damit sichergestellt ist das die Geckos gut versorgt werden.

Bei jüngeren Kindern ist es wichtig, ihnen zu erklären dass man Reptilien nicht ständig und möglichst nicht außerhalb ihrer Aktivitätszeit herausnehmen soll, weil sie ihre Ruhephasen brauchen. Dies gilt ganz besonders in den ersten Tagen der Eingewöhnung! Zuviel Stress bei diesen Tieren kann unter Umständen zu Fressunlust und später zu Krankheiten führen, die sich durch einen entsprechend sorgsamen Umgang leicht vermeiden lassen.

Leopardgecko und andere Haustiere

Hier gilt es besonders darauf zu achten, dass das Terrarium für die Geckos ausbruchssicher gemacht wird. Dies kann z.B. durch ein kostengünstiges, spezielles Schloss an den Schiebetüren des Terrariums gewährleistet werden.

So haben auch selbst clevere Katzen keine Chance, das Terrarium zu öffnen.

Im Falle eines Ausbruchs sind Leopardgeckos in einem Katzenhaushalt natürlich besonders gefährdet, gefangen und im Spiel getötet zu werden, da sie genau in das Beutespektrum der Katzen passen.

Eine gute Alternative ist es auch, das Terrarium in einem Raum unterzubringen, zu dem andere Tiere keinen Zugang haben.